Besuch aus dem Landtag für die „MehrGenerationenGärtner“ des Marienheims
Das generationenübergreifende Kooperationsprojekt „MehrGenerationenGarten“ zwischen unserem Marienheim und dem VKJ-Familienzentrum Kinderhaus Wirbelwind, das 2018 gestartet wurde, hat schon eine Menge mediale Aufmerksamkeit erfahren. Durch den ersten Preis beim „WIR Förderpreis 2020/2021“ ist auch der CDU-Landtagsabgeordnete Fabian Schrumpf auf das Erfolgsprojekt aufmerksam geworden und hat die kleinen und großen Erlebnisgärtner im Marienheim besucht.
Der Herbst ist da! Deshalb zeigen die „jungen Gartenhüpfer“ und „alten Gartenhasen“ Fabian Schrumpf ihre Kastanienfiguren. Und dann darf der Politiker auch mitmachen. Im großen Gartenbuch gibt es ein selbstgemachtes Quiz. Na, wie gut kennt sich der Politiker mit Kräutern aus? Schnittlauch und Petersilie sind schnell zugeordnet – oder doch nicht? Minze stimmt. Bei Rosmarin und Bärlauch kommt Schrumpf leicht ins Straucheln – am Ende ist es aber nur die Petersilie, die er verwechselt hat. Kniffelig, denn die gibt’s ja auch mit glatten Blättern!
„Das haben wir für unsere Demenzpatienten entwickelt“, erklärt VKJ-Projektmitarbeiterin Marion Diebel. Dem jungen Familienvater haben die „alten Gartenhasen“ gerne zugeschaut und berichten ihm von all den schönen Gartenerlebnissen. „Wir freuen uns so, dass die Kinder heute endlich wieder da sind“, sagt Ilse Peper. Die rüstige Seniorin ist vom ersten Tag an dabei. „Es ist toll, dass Marion nach dem ersten Lockdown wieder kommen konnte. Das ist hier immer eine so schöne Abwechslung, wenn wir zusammen in den Garten gehen, kochen oder backen“, erzählt sie. Denn: Alle Erträge aus den Hochbeeten des „VKJ-MehrGenerationenGartens“ werden direkt vor Ort verarbeitet. „Es ist so schön, die Geschichten, die die Senioren mit einigen Gemüsesorten verbinden, zu hören oder wenn sie mir Tipps geben, wie sie selbst früher Gemüse gezogen haben. Sie haben mir auch schon tolle Rezepte verraten“, freut sich Diebel.
Auch Einrichtungsleiter Thomas Schubert war von Anfang an vom Projekt begeistert. „Die Treffen sind immer schön, aber das Zusammentreffen zwischen unseren Bewohnern und den Kindern erlebe ich jetzt zum ersten Mal“, sagt er. Die Kinder sind neu. „Unsere kleinen Gartenhüpfer gehen ja schon in die Schule, die waren vor Corona ja schon Vorschulkinder“, sagt Johanna Ströder. Die Kinder haben keine Berührungsängste. Ruckzuck sitzt der erste bei Ilse Peper auf dem Schoß. „Sollen wir Plätzchen backen?“, fragt er. Na klar!
Auch Fabian Schrumpf knetet den Teig mit und hört sich die Geschichten von Jung und Alt an. „Das ist ein tolles Projekt“, kommentiert er. Vor allem, wie die Kinder den Senioren helfen und ihre Handicaps erkennen, begeistert den jungen Familienvater. „So muss es sein – ein großes Miteinander“, findet er.
Und das Miteinander geht kurze Zeit später draußen im Garten weiter. Die Kinder helfen Johanna Ströder, die auf einen Rollstuhl angewiesen ist. „Da sind Tomaten“, rufen sie und Marion Diebel gibt das „Go“, dass sich jeder eine rote Frucht pflücken darf. „Na, schmecken die?“, möchte Johanna Ströder wissen. Sofort bringen ihr die kleinen Gärtner auch eine Tomate. „Du kannst ja da hinten nicht dran“, haben sie schnell erkannt.
„Wir hoffen, dass die Corona-Pandemie es erlaubt, wieder regelmäßig hier ins Seniorenzentrum zu kommen“, hofft Niklas Kullmann, der das VKJ-Familienzentrum Kinderhaus Wirbelwind seit kurzem leitet und auch zum ersten Mal erlebt, wie das Zusammentreffen von Kindern und Senioren ist.
„Ich drücke da ganz doll die Daumen“, sagt Fabian Schrumpf, der viele positive Einblicke mit nach Düsseldorf nimmt und verspricht, zu helfen, weitere Unterstützung zu finden, um die Personalkosten für die Projektmitarbeiterin zu refinanzieren, denn das gesamte Projekt steht auf wackeligen Beinen. „Wir sind als gemeinnütziger Verein auf Spenden angewiesen, um solche zusätzlichen Personalkosten stemmen zu können“, erläutert ihm Niklas Kullmann. „Gerne würden wir das Projekt ausbauen, das geht aber nur mit zusätzlichen Stunden.“
Mareike Schultz / Hubert Röser
Fotos: VKJ/Lukas und Hubert Röser
