„Digitale Teilhabe“ für unsere Senioren
Zusammen mit dem Ennepetaler Pflegeheim Haus Elisabeth und der Hattinger Einrichtung St. Mauritius hat unser Altenheim St. Josef den Zuschlag für ein Digitalisierungsprojekt bekommen, das von der Stiftung Wohlfahrtpflege NRW gefördert wird. Ziel ist es, den Menschen, die in Altenheimen leben, neue Möglichkeiten der gesellschaftlichen Teilhabe zu geben, die gleichzeitig der Förderung individueller Fähigkeiten und Fertigkeiten dienen sollen. Bezuschusst wurden der Einkauf von Hardware und die Verbesserung der digitalen Infrastruktur. „Unser Haus hat mehrere IPads und einen Stand-Alone-Tower angeschafft, der über einen Touch-Screen verfügt. Das lieben unsere Bewohner lieben, weil er so einfach und intuitiv zu bedienen ist“, sagt Sozialdienst-Mitarbeiterin Nora Serghini, die in unserem Haus für das Projekt verantwortlich zeichnet. „Außerdem wurden neue Access-Points für das W-LAN verbaut, sodass eine bessere Netz-Abdeckung für die neuen Geräte erreicht werden kann“, ergänzt Pressesprecher Hubert Röser, neben Sabine Timmer einer der Leiter des Projekts Digitale Teilhabe.
Es macht einfach Spaß!
„Anfangs waren unsere Bewohnerinnen und Bewohner ein bisschen zurückhaltend und sich nicht sicher, ob sie sich tatsächlich auf so etwas einlassen sollen“, beschreibt Nora Serghini die Situation. „Aber wenn man sie behutsam an das Thema heranführt und ihnen zeigt, dass sie nichts kaputt machen können, dann fangen sie auf einmal Feuer.“ Wie etwa Dieter Wiesner: „Wenn ich gewusst hätte, dass das alles so einfach ist, dann hätte ich mich wohl schon eher damit beschäftigt“, lacht er, als er eine Geografie-Rätselfrage löst. Christel Stangier hingegen ist schon ein wenig überrascht, als sie das Tablett nach der Hauptstadt von Kolumbien fragt und ihr sofort die Antwort Bogota gegeben wird. „Was es nicht alles gibt“, staunt sie, „da muss man ja gar nichts mehr selbst wissen!“ Dorothea Munsch hat inzwischen Dieter Wiesner zu einer Runde Memory herausgefordert – und gewinnt. „Das macht wirklich Spaß“, sagt sie, „und die Zeit vergeht wie im Fluge!“
Genauer Zuschnitt auf die einzelnen Bewohner
Hauptaufgabe von Nora Serghini war zunächst, sich selbst fit zu machen und die Wünsche der Bewohnerinnen und Bewohner herauszufinden: „Wer möchte lieber einfach spielen, wer möchte sich Informationen holen und wer möchte die neuen Möglichkeiten nutzen, um mit Verwandten und/oder Freunden in Kontakt zu treten? Wenn man das weiß und sich schlau gemacht hat, welche Seiten und welche Programme jeweils geeignet sind, dann ist man einen ordentlichen Schritt weiter und kann passgenau auf die Wünsche und Bedürfnisse eingehen!“
Zukunftsperspektiven
Angelegt ist das Projekt erst einmal auf ein Jahr – aber dass die inhaltliche Arbeit darüber hinaus weitergeführt wird, ist schon jetzt klar. Dazu Hubert Röser: „Mittel- und langfristig werden immer mehr Menschen in die Seniorenheime kommen, die digitale Vorerfahrungen haben: Viele bringen ein Tablett oder ein Smart-Phone mit, das sie bereits von Kindern oder Enkeln geschenkt bekommen haben und das sie Zuhause intensiv genutzt haben. Auf diese Annehmlichkeiten werden sie in unseren Einrichtungen nicht verzichten wollen …“