28. Juni 2022

Haus Gerhardis bietet ab kommenden Frühjahr 24 Menschen mit geistigen Behinderungen ein neues Zuhause in Niederwenigern

Es tut sich was rund um das evangelische Gemeindehaus in Hattingen-Niederwenigern: Schon seit einigen Jahren möchte die Theresia-Albers-Stiftung (TAS) das Gebäude kaufen, um hier ein Heim für Menschen mit geistiger Behinderung zu bauen. Jetzt ist der Kaufvertrag unterschrieben und der 2019 gestellte Bauantrag wurde genehmigt. Es kann also losgehen!

„24 Menschen mit geistiger Behinderung werden nach Fertigstellung des Gebäudes, die für Frühjahr 2023 geplant ist, aus dem Haus Theresia in Bredenscheid nach Niederwenigern ziehen und in drei Wohngemeinschaften ein neues Zuhause finden“, sagt Yvonne Noellen, designierter Stiftungsvorstand der TAS. Sie freut sich, dass das Vorhaben nach der langen Planungszeit endlich Fahrt aufnimmt.

Vorgesehen ist ein zweigeschossiger Bau, der an das denkmalgeschützte alte Gemeindehaus anschließt, wobei der bereits bestehende Anbau abgerissen werden muss.

Bau mit Holzmodulen

„Die Theresia-Albers-Stiftung hat sich umweltbewusstes Bauen mit nachhaltigen Materialien und den Einsatz von regenerativen Energien wie Geothermie zum Grundsatz gemacht“, erklärt Architekt Peter Lammsfuß, der schon mehrere Vorhaben der TAS umgesetzt hat. „Die neue Wohn- und Pflegeeinrichtung mit dem Namen Haus Gerhardis wird in Holzmodulbauweise in Lingen an der Ems vorgefertigt und kann dann in sehr kurzer Zeit auf dem vorbereiteten Grundstück errichtet und fertiggestellt werden.“

Finanzierung

Insgesamt nimmt die Stiftung für den Neubau rund 3,8 Mio Euro in die Hand. 700000 € sind dabei für den Kauf des Geländes und der vorhandenen Gebäude vorgesehen. Geld, dass die evangelische Gemeinde eigentlich für den Neubau des eigenen Gemeindezentrums einsetzen wollte, das sich den Planungen zufolge direkt an die Pflegeeinrichtung anschließen wird. „Doch die Explosion bei den Baukosten hat dazu geführt, dass der Finanzierungsplan nicht eingehalten werden kann“, sagt Pfarrer Ludwig Nelles. „Deshalb werden wir unseren Neubau noch etwas verschieben müssen, bis wir das zusätzliche Geld beisammen haben.“ Für Nelles ist das Sozialprojekt der TAS ein wichtiges ökumenisches Zeichen: „Wir hätten die Liegenschaft natürlich einfach an den Meistbietenden verkaufen können, aber uns war es wichtig, dass das Gelände eine neue Nutzung erfährt, die etwas mit christlichen Werten zu tun hat. Und sich um Menschen mit Benachteiligungen zu kümmern, ist spezifisch christlich!“ erklärt Nelles.

Zeitplan

Der aktuelle Zeitplan für den Bau von Haus Gerhardis sieht vor, dass nach der Aufbereitung des Geländes im September der Abriss des bisherigen Anbaus erfolgt. Im November sollen dann die 40 Module mit den Maßen 4,5 x 10 m aus Lingen angeliefert werden. „Im Frühjahr soll dann die Eröffnung gefeiert werden!“, kündigt Noellen an.

 

 


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